Dienstag, 3. Juli 2007

Leserbrief zu Artikel in SZ: "Über Ortsmitte wird weiter gestritten"

Die Weisheit der Dakota Indianer lautet: „Wenn Du entdeckst, dass Du ein totes Pferd reitest, dann steig ab.“ Die Lichtgestalten der selbsternannten Gestaltungsmehrheit, bestehend aus CSU (ohne Maxi Böltl), SPD, FDP, EB und nun auch noch die Grünen, mögen diese Weisheit nicht kennen, aber in der Tat, sie versuchen weiterhin das tote Pferd „Neue Ortsmitte“ zu reiten. Wie denn sonst könnte man sich erklären, warum man immer noch an einer 30 Jahren alten Planung festhält. Trotz der vielen Nachteile für die hier ansässigen Bürger, wird versucht diese Planung gegen den Bürgerwillen durchzusetzen. Ist man inzwischen ein Werkzeug der Bauträger und Grundstückseigner? In der letzten Gemeinderatssitzung wurde aufgezeigt, welches Verkehrschaos auf die hier ansässigen Kirchheimer Bürger zukommen wird. Blind hat diese Mehrheit dem einfach zugestimmt. Wird dieses Verkehrskonzept umgesetzt, hätten besonders die Anwohner der Florianstraße, die des Lindenviertels und Martin-Luther-Straße unter einer drastischen Erhöhung des Verkehrs zu leiden. Der Ortsenwicklungs-Fachmann Prof. Reichenbach-Klinke hatte in seinem Gutachten u.a. auch vor einer solchen Entwicklung gewarnt. Die Gemeinderäte der Gestaltungsmehrheit, allesamt Laien auf dem Gebiet Städteplanung, ignorieren dieses Gutachten bis heute und bringen uns den Verkehr direkt vor unsere Haustüre. Die Fraktionssprecherin der CSU spricht nun großmundig von einer Erhöhung der Lebensqualität. Bessere Lebensqualität mit einer Erhöhung von Verkehr, mehr Lärm und mehr Abgasen und weniger Grünflächen im Ort ? Will man uns Bürger für dumm verkaufen? Doch es gibt weitere offene Fragen. Schon im Februar hatte die LWK den Antrag auf Offenlegung der Finanzierung der Neuen Ortsmitte gestellt. Wie schon damals, wurde dieser Antrag nun schon zum zweiten Mal abgelehnt. Warum? Hat man etwa zu verbergen, dass sich die Gemeinde mit diesem Projekt bis über beide Ohren verschuldet? Und wenn die Bustrasse (Heimstettener Straße) auschließlich dem Busverkehr vorbehalten ist, warum ist diese nun als öffentliche Zugangsstraße zum geplanten Neubaugebiet (für 700 Neubürger) westlich des Gymnasiums mit in die aktuellen Ortsmitteplanungen aufgenommen worden? Zufall, Schlamperei oder Salamitaktik?
Eine lebenswerte Ortsentwicklung in Kirchheim sollte von den hiesigen Bürgern mitgestaltet und mitgetragen werden. Sie sollte bedarfsorientiert sein und sich dem dörflichen Charakter und Erscheinungsbild des Ortes anspassen. Die jetzige Planung schürt Unzufriedenheit, Unmut und Wut bei den betroffenen Kirchheimer Bürgern. Ohne es zu merken, reitet die blind gewordene Gestaltungsmehrheit weiter auf einem toten Pferd Namens „Neue Ortsmitte“. Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert. Spätestens bei den nächsten Wahlen im März 2008 haben wir Bürger es wieder in der Hand.

Harald Fratz
1.Vorsitzender
Lebenswertes Kirchheim
85551 Kirchheim

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